Montag, 13. April 2015

Rezension: "Final Cut" von Veit Etzold

Ein Video eines Mordes - Scherz oder Realität? Auf den Spuren eines grausamen, perfiden Mörders, der unberechenbar ist und sein Spielchen mit Clara spielt...


Allgemeine Infos:
Verlag: Bastei Lübbe
Reihe: Teil 1 von 4
Originaltitel: Final Cut
Erscheinungsdatum: 18.05.2012
Seitenzahl: 391
ISBN: 9783838716015


Klappentext:
Du hast 438 Freunde auf Facebook.
Und einen Feind.

Die Freunde sind virtuell,
der Feind ist real.

Er wird Dich suchen.
Er wird Dich finden.
Er wird Dich töten.

Du hast 438 Freunde auf Facebook.
Und keiner wird etwas merken.

Ein Killer, der wie ein Computervirus agiert: unsichtbar und allgegenwärtig. Er nennt sich der Namenlose, und seine Taten versetzen ganz Berlin in Angst und Schrecken. Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihr Team sind in der Abteilung für Pathopsychologie ohnehin schon für die schweren Fälle zuständig, aber die Vorgehensweise dieses Verbrechers raubt selbst ihnen den Atem. Perfide und genial, lenkt er die Ermittler stets auf die falsche Fährte. Und erst allmählich begreift die Kommissarin, dass der Namenlose sein grausames Spiel nicht mit der Polizei spielen will, sondern nur mit einem Menschen: mit ihr, Clara Vidalis. Während die Ermittler noch verzweifelt versuchen, die Identität des Killers aufzudecken, startet der Medienmogul Albert Torino eine neue Casting-Show. Und es gibt jemanden, der diese Show für seine eigenen, brutalen Zwecke nutzen wird: der Namenlose.


"Manchmal ist Stille wirklich Stille. Aber Sie haben recht. Meist ist sie nur die Lautlosigkeit des Laserpointers im Zielfernrohr, bevor der Schuss fällt." (Seite 33)

"Manchmal haben triviale Dinge etwas Unheimliches; man kann spüren, dass etwas Grausames aus ihnen hervorkommt oder dass etwas Schreckliches in ihnen steckt, auch wenn es ganz alltägliche Dinge sind." (Seite 48)

"Zum Handeln gab es keine Alternative. Das Leben hatte sie gelehrt, dass es immer besser war, etwas zu tun. Manchmal war es sogar besser, das Falsche zu tun, als gar nichts." (Seite 57)

"Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." (Seite 63)


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover wirkt sehr düster und es ist super gemacht mit den Schnitten, die echte Schnitte im Cover ist. Der Titel passt dazu natürlich sehr gut, ebenso wie zur Geschichte, auf das Minimalste herunter gebrochen. Der Klappentext ist etwas lang, aber macht unglaublich neugierig und verrät auch nicht zu viel.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit dem 12. Opfer. Man ist dabei, wie der junge Mann sich auf seinen Liebhaber aus dem Internet freut und dann grausam getötet wird. Das ließ mir ja schon mal den ersten Schauer über den Rücken jagen und ich war sehr gespannt auf die weitere Geschichte und was mich noch alles erwarten würde.
Die Idee war richtig spannend. Ein grausamer Mörder, der sein Spielchen mit der Kommissarin spielt und sie scheinbar verhöhnen möchte. Welche Gemeinsamkeit haben die Beiden? Warum gerade sie? Was plant er als nächstes?
Die Spannung war wirklich vom ersten Kapitel an da. Denn schon das hat es, wie oben beschrieben, in sich. Die Geschichte ist wirklich nichts für schwache Nerven, denn es gibt wirklich grausame Stellen, die total unter die Haut gehen. Aber auch viele Hintergrundinfos über das Täterdenken, über die Erstellung von Täterprofilen und sowas erwarten den Leser hier. Das war total interessant zu lesen, und habe ich bisher in dem Ausmaß selten in einem Thriller gehabt.
Das Ende hatte es wirklich in sich. So viele Wendungen und so viel Spannung, einfach unglaublich.

...Schreibstil:
Der Schreibstil war wahnsinnig spannend. Schon die ersten Seiten haben mich richtig gefesselt. Dazu die verschiedenen Perspektiven und die ganze Zeit die Frage, was passiert als nächstes, wie hängt das alles zusammen, wer ist Täter und wer Opfer?
Es gibt einfach so viele Facetten, die richtig spannenden Stellen, aber auch die psychologischen Erklärungsversuche, die Emotionen, das alles hat Veit Etzold so toll geschrieben, dass ich mich einfach in den Zeilen verloren und alles um mich herum vergessen habe.

...Charaktere:
Clara ist einem sofort zugänglich. In ihrer Vergangenheit hat sie einen schweren Verlust erlitten, nämlich den Tod ihrer Schwester, woraufhin sie sich geschworen hat, Verbrecher zu jagen und den Mörder ihrer Schwester zu finden. Dieser Verlust ist in der ganzen Geschichte gegenwärtig und man merkt, dass es sie auch nach 20 Jahren noch sehr mitnimmt. Sie war mir einfach total sympathisch
Martin Friedrich, auch MacDeath genannt, ist ein beeidruckender Mann mit einer Menge Wissen, der die meisten Fakten in den Ermittlungen liefert. Anfangs fand ich ihn etwas arrogant, aber sehr schnell habe ich ihn, wie Clara, schätzen gelernt.
Auch die anderen fand ich sehr gut dargestellt. Sowohl den Täter als auch die Opfer. Von allen hatte man ein recht gutes Bild im Kopf und insgesamt war alles sehr stimmig. Was mir besonders gut gefallen hat, war die nicht ganz so klischeehaften Ermittler. Klar hat auch Clara ihre privaten Probleme, aber es ist mal keine Scheidung oder sowas. Außerdem ist ihr Partner Winterfeldt mal nicht im typischen Alter und wirkt auch nicht so klischeehaft. MacDeath ergänzt ebenfalls durch seine Ungewöhnlichkeit. Ein sehr interessantes Ermittlertrio.

Fazit:
Ein wirklich spannender und grausamer Thriller! Die Spannung ist von Anfang an da, dazu der tolle facettenreiche Schreibstil und das interessante Ermittlertrio, das wirklich mal nicht so klischeehaft ist, wie man es schon häufiger mal gelesen hat. Eindeutig kein Buch für schwache Nerven, denn manche Passagen gehen wirklich unter die Haut mit ihrer Grausamkeit.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne einen spannenden Thriller lesen möchte, der sowohl grausam als auch sehr psychologisch ist. Wer also keine schwachen Nerven hat, und gerne mal was spannendes liest, sollte sich diesen Thriller nicht entgehen lassen.

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