Freitag, 26. Juli 2013

Rezension: Alle sieben Wellen von Daniel Glatthauer

Dieses ist der zweite Teil! Spoilergefahr!
Fazit und Zitate können gefahrlos gelesen werden :)
Hier geht es zur Rezension vom ersten Teil "Gut gegen Nordwind" *klick*

Inhalt:
1.) Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also "Gut gegen Nordwind" gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben.
2.) Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo!
3.) Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie's!
4.) Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.


Meinung:
Es ist das erste Mal, dass ich den Klappentext als Inhaltsangabe benutze? Warum? Weil ich es einfach nicht beschreiben kann, mit meinen Worten, und der Text viel aussagekräftiger ist.

Das Buch schließt nahtlos an den ersten Teil an, ok drei Tage später, aber das deutet ich jetzt als nahtlos.
Wieder ist alles in der berühmten E-Mailform und wieder scheint es, als würden die beiden normale Gespräche führen. Dieses Mal musste ich mich auch nicht an die Form gewöhnen, wie beim letzten Teil.

Die Charaktere sind immer noch genauso klasse und sie sind mir noch sympathischer geworden und noch mehr ans Herz gewachsen.

Wo man bei "Gut gegen Nordwind" relativ wenig vom Privatleben und anderen Leuten aus dem Umfeld der beiden erfahren hat, kommt es dieses Mal vermehrt vor, was aber durchaus auch seine Gründe hat.

Die Entwicklung der Geschichte hat mir gut gefallen und auch die Idee ist wirklich toll. Durch die Mails kann man das Buch relativ schnell lesen, obwohl man das eigentlich gar nicht möchte, weil es so schön ist. So emotional und tiefgründig. Es lädt zum Nachdenken und Träumen ein.

Was mir besonders gut gefällt, ist, dass der Titel mal wieder eine ganz wundervolle Bedeutung hat, die sich irgendwie durch das ganze Buch zieht und einem doch erst wieder am Ende bewusst wird.

Meine Befürchtungen, dass dieses Buch nachträglich den ersten Teil schlecht macht, sind nicht eingetroffen. Logischerweise hat es jetzt ein endgültigeres und anderes Ende als zuvor, aber ich finde es klasse und vor allem realistisch. Ich hatte erst die Angst, dass es irgendwie erzwungen scheint, aber dem ist nicht so.


Zitate:
"Flucht ist nie der Endpunkt, immer nur dessen Hinauszögerung." (S. 68)

"Weil eben Ende nicht gleich Ende nicht gleich Ende nicht gleich Ende ist, Leo. Weil jedes Ende letzten Endes auch ein Anfang ist." (S. 94)

"Die Zukunft ist weiblich und (deshalb) unberechenbar" (S. 215)


Fazit:
Eine absolut schöne Fortsetzung, die den ersten Teil im Nachhinein nicht kaputt macht. Es lädt definitiv durch diesen unglaublich schönen und tiefgründigen Schreibstil zum Nachdenken und Träumen ein. Wer "Gut gegen Nordwind" noch nicht gelesen hat, sollte dieses sofort nachholen, um dann dieses Buch lesen zu können!

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