Mittwoch, 28. Mai 2014

Rezension: "Göttin in Gummistiefeln" von Sophie Kinsella

Allgemeine Infos:
Verlag:
Goldmann
Reihe: nein
Originaltitel: The Undomestic Goddess
Erscheinungsdatum: 20.03.2006
Seitenzahl: 448
ISBN9783442460878


Klappentext:
Samantha, eine junge, höchst erfolgreiche Londoner Anwältin, geht völlig in ihrer Arbeit auf. Bis sie eines Tages entdeckt, dass ihr ein folgenschwerer Fehler unterlaufen ist. In Panik verlässt sie das Büro und steigt in den nächstbesten Zug, der sie auf das platte englische Land bringt. Als sie nach dem Weg fragen will, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung: Man hält Samantha für die Bewerberin um einen Job als Haushaltshilfe. Völlig überrumpelt lässt Samantha sich einstellen, obwohl sie von Hausarbeit nicht die geringste Ahnung hat. Ein Glück, dass ein junger Gärtner bereit ist, ihr hilfreich zur Seite zu stehen …


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover gefällt mir jetzt nicht ganz so gut, ist aber für das Genre Chick-Lit ziemlich üblich. Dennoch passt es zum Inhalt. Der Titel erschließt sich mit nicht so ganz und passt auch irgendwie nicht zum Cover. Der Klappentext widerum gefällt mir ganz gut, da er Lust auf das Buch macht.

...Grundidee & Verlauf:
Die Idee an sich hat mir wirklich gut gefallen, war aber eben typisch Chick-Lit, also etwas übertrieben. Aus der erfolgreichen Londoner Anwältin wird über Nacht eine Haushälterin, auch wenn sie keine Ahnung davon hat.
Ich habe wirklich gut in die Geschichte rein gefunden und mich nach dem ersten Kapitel schon recht wohl gefühlt. Samanthas Leben, ihr Denken und Handeln wird eben innerhalb weniger Seiten klar und damit beginnt sozusagen die Geschichte - ein wirklich angenehmer Einstieg.
Dann bemerkt sie ihren Fehler und es beginnt, leicht unrealistisch zu werden - typisch Chick-Lit.
Es gab einige interessante Wendungen, aber auch manche gestellte oder vorhersehbare. Insgesamt war es vom Tempo der Geschichte aber schon recht gut, keine Längen im Mittelteil und keine sich überschlagenden Ereignisse am Ende, bzw nur wenig.
Das Ende konnte mich auch überzeugen, wobei ich sagen muss, dass mir so der Knackpunkt der Geschichte, also die überraschende Wendung, etwas unklar blieb. Das wurde so gegen Ende mal gesagt, aber letztendlich nicht noch einmal abschließend aufgezählt, was mir etwas gefehlt hat. 

...Schreibstil:
Die Geschichte konnte man wirklich so in einem Rutsch lesen, ohne viel nachdenken zu müssen oder sich zu langweilen. Sophie Kinsella hat einfach für dieses Genre genau den richtigen Schreibstil, sodass es einfach passt. An manchen Stellen hatte sie wirklich den passenden Humor, wo ich mir jedoch ein paar mehr von gewünscht hätte.

...Charaktere:
Die Charaktere in diesem Buch konnten mich wirklich überzeugen, vom liebevollen Nebencharakter bis zum Bösen war einfach alles dabei.
Samantha, die ich anfangs schon etwas unsympathisch und nervig fand, ist mir zum Ende hin doch irgendwie ans Herz gewachsen. Ich fand es einfach ziemlich schön zu sehen, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat und darauf hin dann auch ihre Entscheidungen trifft.
Die anderen Charaktere fand ich auch sehr gut ausgearbeitet und teilweise einfach so herrlich stereotypisch, dass es wirklich lustig war. 


Zitate:
"Ein Fehler ist dann ein Fehler, wenn er sich nicht mehr wieder gutmachen lässt." (S. 24)

"Ich habe noch nie versucht, einen Mann zu erobern. Aber bis gestern habe ich ja auch noch nie ein Brathähnchen gemacht. Wenn ich das kann, kann ich doch wohl auch einen Mann bitten, mit mir auszugehen, oder?" (S. 151)

"Man muss nicht immer wissen, wer man ist. Man muss nicht immer die großen Zusammenhänge erkennen können oder wissen, wo es mit einem hingeht. Manchmal genügt es zu wissen, was man als Nächstes tun will." (S. 199)

"Man kann nie sagen, wie die Dinge ausgehen, egal wie sehr man auch zu planen versucht." (S. 201)


Fazit:
Ein recht niveauvoller Chick-Lit, bei dem man wirklich mal ins Grübeln kommt über den Sinn des Lebens! Die Charaktere und ihre Entwicklung war wirklich schön anzusehen und der Schreibstil ziemlich passend. Einzig zum Ende hin hat mir noch etwas Erklärung gefehlt.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der gern Frauenromane mit leicht unrealistischer Handlung liest und sich einfach nur unterhalten lassen möchte, dabei aber trotzdem noch etwas Niveau hat!

Mittwoch, 21. Mai 2014

Rezension zu "Selection" von Kiera Cass

Allgemeine Infos:
Verlag:
Fischer
Reihe: Teil 1 von 3
Originaltitel: The Selection
Erscheinungsdatum: 11.02.2013
Seitenzahl: 368
ISBN9783737361880


Klappentext:
Die Chance deines Lebens?

35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover finde ich ganz schön besonders wegen dem tollen Kleid, aber auch weil es sehr gut zum Inhalt passt. Den Titel an sich mag ich auch, weil er eben passt, aber gegen einen deutschen Titel hätte ich auch nichts gehabt. Der Klappentext wiederum ist sehr gut gelungen, weil er neugierig macht, ohne zu viel zu verraten.

...Grundidee & Verlauf:
Die Idee erinnert mich an eine Mischung aus Germanys next Topmodel und die Tribute von Panem, was aber jetzt nicht negativ klingen soll.
Aus jeder Provinz können sich Mädchen für das Casting zur künftigen Königin bewerben und eine wird genommen und darf im Palast wohnen. Diese 35 Mädchen lernen nach und nach den Prinzen kennen, der sich für eine von ihnen entscheiden muss. Dabei wird alles immer vom Fernsehen dokumentiert, um es den Leuten außerhalb des Palastes zu zeigen. Da es auch Capitol genannt wurde, kam für mich die Verbindung zu Panem, wo die Ausgewählten der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Aber auch die Gesellschaft wurde ziemlich gut dargestellt, da man America in den ersten Kapiteln in ihrem Alltag mit all seinen Problemen kennenlernt. Ganz interessant fand ich auch das Kastensystem, was man ja schon aus Indien kennt.
Obwohl es sozusagen ein Casting war mit einem bestimmten Verlauf, gab es dennoch viele überraschende Wendungen und Momente, die ich nicht vermutet hätte, aber manches konnte man sich schon denken, was mich aber nicht so arg gestört hat.
Das Ende hat es mir ziemlich angetan und ich bin gespannt, wie es im zweiten Teil weiter gehen wird.

...Schreibstil:
Das Buch ließ sich ziemlich gut lesen, da die Autorin es mit ihren Beschreibungen und Erklärungen geschafft hat, dass mir die Welt ziemlich normal vorkam. Ok sie war schon dystopisch, aber ich musste nicht viel hinterfragen. Außerdem war es allgemein sehr angenehm zu lesen, auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum.

...Charaktere:
Ich hatte anfangs etwas Sorge, von den Personen erschlagen zu werden, schließlich ist es ja ein Casting mit 35 Mädchen. Aber ich habe mich wirklich wohl gefühlt und alle waren mir angemessen präsent und es wurde keine Person unnötig erläutert, sondern alle hatten nachher auch ihren Anteil an der Geschichte.
America ist für mich eine wirklich tolle Person, die schon einiges mitmachen musste und es auch im Verlauf nicht immer leicht hat. Aber es gefällt mir, wie sie denkt und handelt und sich vor allem verändert.
Auch Maxon gefällt mir ziemlich gut. Anfangs war er mir noch nicht so zugänglich, aber dann wurde er mir doch recht flott sympathisch und ich konnte ihn und seine Konflikte ziemlich gut nachvollziehen.
Aber auch alle anderen waren wirklich toll dargestellt und teilweise so stereotypisch, was wirklich perfekt gepasst hat zu dem Casting.


Zitate:
"Meiner Erfahrung nach findet wahre Liebe immer unter ungewöhnlichen Umständen statt." (S. 133)


Fazit:
Ein toller Einstieg in eine weitere Dystopie mit einer wirklich interessanten Grundidee. Außerdem konnte es mich mit einer tollen Gesellschaft, einem angenehmen Schreibstil und wunderbaren Charakteren überzeugen, so dass ich definitiv weiter lesen werde!
Ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne Dystopien liest und etwas sucht, wo es nicht nur um die Gesellschaft sondern auch um Gefühle und Liebe geht, und der kein Problem damit hat, dass es wieder mal eine Trilogie ist!

Montag, 19. Mai 2014

Rezension: "Zeit im Wind" von Nicholas Sparks

Allgemeine Infos:
Verlag:
Heyne
Reihe: nein
Originaltitel: A Walk to remember
Erscheinungsdatum: 01.08.1999
Seitenzahl: 224
ISBN9783453408715


Klappentext:
Es ist das letzte Highschool-Jahr für den draufgängerischen, überall beliebten Landon, als er sich beim Schulball notgedrungen mit der Außenseiterin Jamie arrangieren muss. Vollkommen überraschend aber wandelt sich Landons anfängliche Herablassung Jamie gegenüber, sobald er sie näher kennenlernt, und eine zarte erste Liebe erwächst. Allzu schnell ziehen Schatten über dem jungen Glück auf, als Jamie Landon ihr lang gehütetes erschütterndes Geheimnis preisgibt. Er wehrt sich mit allen Mitteln gegen das scheinbar Unabwendbare: Er ist bereit, alles für seine große Liebe zu tun.


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover passt für mich nicht so ganz optimal zum Buch, wobei es natürlich schön ist, aber nicht so richtig zur Geschichte passt. Der Titel hingegen ist wirklich schön gewählt und auch der Klappentext ist gelungen, verrät aber einen Tucken zu viel.

...Grundidee & Verlauf:
Die Idee ist einfach mal wieder wunderschön. Landon braucht unbedingt noch eine Partnerin für den Schulball und ihm bleibt nichts anderes übrig, als Jamie zu fragen, die nicht unbedingt sehr beliebt ist und über die er sich schon häufiger lustig gemacht hat... Und damit beginnt eine ziemlich schöne Geschichte.
Auch wenn die Idee an sich nicht unbedingt einmalig ist und man sich manche Punkte im Verlauf denken kann, war es trotzdem so unglaublich wahr und so schön, dass ich es nicht wirklich gut in Worte fassen kann. Mich konnte es jedenfalls sehr berühren und vor allem zum Ende hin hat es mich wirklich zum Weinen gebracht.
Besonders gefallen hat mir der Prolog, da ich so ziemlich gut in die Geschichte rein gekommen bin, und mit dem Epilog gab es dem ganzen einen sehr schönen Rahmen.

...Schreibstil:
Meine Liebe für Nicholas Sparks bzw seine Bücher rührt eigentlich nur von seinem traumhaften Schreibstil, den ich in meinem ersten Buch erlebt habe. Danach stand für mich fest, die muss ich alle lesen.
Da "Zeit im Wind" erst sein drittes Buch war, ist dieser traumhafte Schreibstil noch nicht so ausgefeilt wie bei meiner ersten Liebe, aber trotzdem toll. Er schafft es einfach, die Dialoge in meinem Kopf so intensiv wirken zu lassen und mir die Szenen so genau vor Augen zu führen, als wäre ich einfach dabei bzw als wäre ich eine der Personen.
Außerdem schafft er es mich vor allem zum Ende zu Tränen zu rühren, weil es so wunderschön und tragisch ist!

...Charaktere:
Wie immer haben mich wundervolle Charaktere erwartet. Wobei Landon anfangs gar nicht so wundervoll war, da er ziemlich dämlich und egoistisch war. Aber das hat mir umso besser gefallen, zu sehen, wie er sich im Laufe verändert hat, vor allem auch durch Jamie oder für sie.
Jamie war für mich anfangs etwas befremdlich, aber nicht wirklich unsympathisch. Ich mochte sie ziemlich gern und hatte gleichzeitig großen Respekt vor dem, was sie tut. Aber ich fands auch schade, dass sie zu Anfang so wenig aus sich gemacht hat. Auch ihre Veränderung hat mir sehr gut gefallen.
Die Nebencharaktere waren ebenfalls liebevoll gestaltet und mal mehr oder weniger sympathisch, so wie es sein sollte.


Zitate:
"Es gibt Momente, da wünsche ich mir, die Zeit zurückdrehen und die Traurigkeit herausnehmen zu können, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Freude auch verschwinden würde, wenn ich das täte. Also nehme ich die Erinnerungen, wie sie kommen, akzeptiere sie alle und lasse mich von ihnen führen, so oft das möglich ist. Das passiert häufiger als ich zugebe. " (S. 8)


Fazit:
Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht! Ein wundervolles Buch mit über die wahre Liebe, das Leben und das Erwachsenwerden. Auch mit dieser schönen und tragischen Geschichte konnte er mich zum Weinen bringen. Ziemlich gut fand ich die Entwicklung der Charaktere im Laufe der Geschichte - ziemlich realitätsnah. Nicholas Sparks gibt mir einfach immer das Gefühl, dass es die wahre Liebe wirklich gibt und alleine das ist das Lesen wert.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der einen wunderschönen, emotionalen und niveauvollen Liebesroman sucht, in dem es nicht nur um die Liebe geht sondern auch ums Leben und das Erwachsenwerden, aber auch allen, die schon andere Bücher von Sparks gelesen haben und diese mochten!