Freitag, 13. Juni 2014

Rezension: "Das Rosie-Projekt" von Graeme Simsion

Allgemeine Infos:
Verlag:
Fischer
Reihe: nein
Originaltitel: The Rosie Project
Erscheinungsdatum: 20.12.2013
Seitenzahl: 347
ISBN9783810519511


Klappentext:
Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.
Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover springt alleine schon durch seinen Farbe und den Scherenschnitt ins Auge, der recht gut zum Inhalt passt. Den Titel finde ich wirklich interessant und auch passend gewählt. Den Klappentext finde ich einfach perfekt, irgendwie so verrückt und wunderschön zugleich.

...Grundidee & Verlauf:
Die Idee fand ich wirklich interesssant und ich war ganz gespannt auf die Geschichte, da sie wie aus dem wahren Leben klingt - wo die Liebe hinfällt.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht leicht, nachdem ich mich an die Sprache gewöhnt hatte. Direkt auf den ersten paar Seiten bekommt man einen sehr guten Einblick in Dons Leben und seine Ansichtsweise, und wie er dazu kommt, dass Ehefrauenprojekt ins Leben zu rufen. Um die perfekte Ehefrau zu finden, entwirft er mit Hilfe seiner beiden Freunde einen Fragebogen. Doch niemand scheint zu passen, bis sein Freund für ihn jemanden aussucht - und so trifft Don auf Rosie. Sie entspricht überhaupt nicht seinen Vorstellungen bzw erfüllt den Fragebogen, aber irgendwas ist da dennoch etwas zwischen den Beiden...
Ich fand es sehr gut gelungen, dass nicht nur Dons Ehefrauenprojekt im Vordergrund steht, sondern auch die Suche nach Rosies Vater, bei der die beiden Zeit miteinander verbringen. So hatte die Geschichte ein wirklich angenehmes Tempo mit den Höhen und Tiefen des Lebens und nichts wurde überstürzt.
Was ich etwas schade fand, war dass der Begriff "Rosie-Projekt" wirklich erst auf den letzten 80-100 Seiten zum ersten Mal fiel. Zwar war es vorher auch schon das Rosie-Projekt, aber in einem etwas anderen Sinne. Aber das nur mal so am Rande erwähnt.
Das Ende an sich fand ich wirklich schön, aber es gab da so eine Kleinigkeit, die mich gestört hat. Es war zwar nichts weltbewegendes und eher etwas nebensächlich, aber trotzdem bisschen komisch. An sich aber ein tolles Ende!

...Schreibstil:
Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da es keine leichte Sprache ist, sondern eher etwas gehoben wissenschaftlich. Aber schon nach wenigen Seiten hatte ich mich komplett daran gewöhnt und es war wirklich super passend. Die ganze Geschichte wird aus Dons Sicht erzählt, weswegen der Schreibstil sehr gut gepasst hat, da er Wissenschaftler ist und deshalb auch so redet und denkt.

...Charaktere:
Das Buch lebt wirklich von seinen Charakteren vor allem von Don. Vielleicht kann man ihn etwas mit Sheldon von "Big Bang Theory" - ein durch und durch Wissenschaftler, der versucht sein Leben ziemlich genau zu planen, vom Tagesablauf bis zum Essen. Dabei denkt und redet er auch sehr wissenschaftlich, aber da hinter steckt ein wirklich liebenswürdiger Mensch mit sehr menschlichen Bedürfnissen, wie beispielsweise die perfekte Frau zu finden. Eine wirklich perfekt gelungene Person, die ich auch gern mal im wahren Leben kennen lernen würde.
Aber auch Rosie konnte mich absolut überzeugen: Eine vielseitige Frau, die auf den ersten Blick auch ganz anders scheint, als sie wirklich ist - sie konnte mich wirklich überraschen. Eine wirklich angenehme Person, und eine tolle Ergänzung bzw Kontrast zu Don!
Ansonsten gab es aber auch sehr liebenswürdige und verrückte Nebencharaktere, die alle wirklich gut ausgearbeitet waren und sich super entwickelt haben.

Zitate:
"Ich wäre zufrieden gewesen, wenn unsere Beziehung weiterhin allein auf dieser Basis beruht hätte, doch Gene lud mich außerdem zum Essen in sein Haus ein und vollzog weitere Rituale der Annäherung, so dass wir nun in freundschaftlicher Beziehung stehen. Mit seiner Frau Claudia, einer klinischen Psychologin, bin ich ebenfalls befreundet. Was eine Gesamtzahl von zwei Freunden ergibt." (S. 9)

" 'Wenn du jemanden wirklich liebst', fuhr Claudia fort, 'musst du gewillt sein, ihn so anzunehmen, wie er ist. Vielleicht hoffst du, dass er einen Tages aufwacht und sich aus eigenem Antrieb heraus ändert.' " (S. 294)


Fazit:
Das Buch hat genau das geliefert, was ich erwartet hatte - eine schöne Liebesgeschichte, wie aus dem normalen Leben mit allen Höhen und Tiefen getreu dem Motto, wo die Liebe hinfällt. Jedoch steht die Liebesgeschichte nicht so im Vordergrund, wie ich es erwartet hätte, dennoch hat es gut gepasst.
Die Charaktere waren einfach perfekt und haben super zusammen gepasst. Sie haben das Buch zu etwas wirklich besonderem gemacht!
Ich empfehle dieses Buch jedem, der eine schöne Liebesgeschichte sucht, die allerdings nicht nur im Vordergrund steht und sich langsam und stetig entwickelt zwischen zwei wunderbaren Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten!

Vielen Dank an den Fischer Verlag zur Bereitstellung des Leseexemplares!

Sonntag, 8. Juni 2014

Lesemonat Mai 2014

Die leicht verspätete Lesestatistik bürgert sich hier scheibar bei mir ein, aber für den Juni besteht noch Hoffnung. Im Mai war ich insgesamt viel unterwegs und bin trotzdem zum Lesen gekommen!

gelesene Bücher:
1.)"Das Huhn, das vom Fliegen träumte" von Sun Mi-Hwang157 Seiten4 von 5 Wolken
2.)"Auf den ersten Blick" von Danny Wallace495 Seiten3 von 5 Wolken
3.)"Urlaub mit Papa" von Dora Heldt320 Seiten4 von 5 Wolken
4.)"Zeit im Wind" von Nicholas Sparks223 Seiten5 von 5 Wolken
5.)"Selection" von Kiera Cass368 Seiten5 von 5 Wolken
6.)"Göttin in Gummistiefeln" von Sophie Kinsella448 Seiten4 von 5 Wolken
7.)"Wunder" von R.J. Palacio316 Seiten5 von 5 Wolken



Damit habe ich diesen Monat 7 Bücher mit insgesamt 2.327 Seiten. Das macht in diesem Jahr 36 Bücher mit insgesamt 12.931 Seiten.

Mein SUB hat einen Stand von 55 Büchern und 17 eBooks, und ist insgesamt leider gestiegen. Von meinem 'alten SUB' habe ich diesen Monat 1 Buch gelesen.
1.)"Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithangeliehen
2.)"Vergiss mein nicht" von Cecelia Aherngeliehen
3.)"Zwischen Himmel und Liebe" von Cecelia Aherngeliehen
4.)"Das geheime Vermächtnis" von Katherine Webbgeliehen
5.)"Gebannt - Unter fremdem Himmel" von Veronica Rossigeliehen
6.)"Honeymoon" von James Pattersongeliehen
7.)"That thing called love" von Susan Andersengeliehen
8.)"Night School - Um der Hoffnung willen" von C.J. DaughertyRezensionsexemplar
9.)"Geborgen - In unendlicher Weite" von Veronica RossiRezensionsexemplar
10.)"Eine Liebe über dem Meer" von Jessica Brockmolegeschenkt
11.)"Weit weg und ganz nah" von Jojo Moyesgekauft

Wo es letzten Monat zwei Highlights waren, sind es dieses Mal sogar drei!


Was war im Mai so los?
Ich bin etwas nachlässig geworden mit meinen Wochenrückblicken, aber irgendwie fehlte mir die Zeit. Aber das wird sich hoffentlich wieder einpendeln.
Meine Bücherfreundin ist aus Neuseeland zurück und wie man sieht, hat sie mir auch wieder ganz viele Bücher ausgeliehen.
Ein Wochenende war ich mit dem Chor an der Ostsee, was eigentlich wirklich schön war. Ich mag Meer nämlich ziemlich gern!
Außerdem war ich 10 Tage bei meiner lieben Rosa in Florenz, was eine unglaublich tolle Zeit war. Wir hatten wunderschönes Wetter, ihre Mitbewohner sind einfach wundervoll gewesen, und die Stadt war wirklich niedlich!

Was plane ich für den Juni?
Am 2. Juni habe ich endlich meine Ausbildung bei Thalia begonnen. Was soll ich sagen, es ist nicht wirklich anders als davor, außer dass ich nun nicht mehr hauptsächlich an der Kasse sondern auf der Fläche bin. Momentan bin ich in der Belletristik, was ich mal als Chance sehen könnte, meine ganzen Romane zu lesen :)
Mehr habe ich eigentlich auch nicht geplant, da ich noch nicht weiß, wie viel Zeit mir nebenher noch so bleibt. 

Sonntag, 1. Juni 2014

Rezension: "Wunder" von R.J. Palacio

Allgemeine Infos:
Verlag:
Hanser
Reihe: nein
Originaltitel: Wonder
Erscheinungsdatum: 28.01.2013
Seitenzahl: 384
ISBN9783446241756


Klappentext:
August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist - wie August.


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover ist wirklich mal auffallend anders, gefällt mir aber wirklich gut. Besonders schön der Junge, der seinen Kopf in dem Karton hat, um ihn zu verstecken. Auch der Titel passt super zum Buch und ist wie ein roter Faden in der Geschichte. Dazu gesellt sich noch ein wirklich ansprechender Klappentext!

...Grundidee & Verlauf:
Die Idee an sich konnte mich wirklich begeistern und habe ich so auch wirklich noch nie gelesen.
Eigentlich wollte ich nur kurz in das Buch reinlesen, aber schon nach dem ersten Kapitel war ich so gefesselt von Augusts Geschichte, dass ich unbedingt weiter lesen musste.
Im Prinzip wird 'nur' Augusts Leben geschildert, sein Alltag, aber der hat es wirklich in sich. August leidet nämlich unter einer Form des Treacher-Collins-Syndrom, wodurch sein Gesicht trotz zahlreicher Operationen ziemlich 'entstellt' ist. Doch nun beginnt für ihn sein erstes Schuljahr an der Middle School, sein erstes Schuljahr überhaupt, da er vorher nur zu Hause unterrichtet wurde.
Das Buch beginnt direkt mit Augusts Perspektive, was ich sehr gelungen finde. Anschließend folgten unterschiedliche Perspektiven von seiner Schwester, einer Freundin etc. Das fand ich anfangs etwas seltsam und vielleicht auch überflüssig, aber so rückblickend betrachtet, war es wirklich gut gelungen. So bekam man nicht nur Augusts Sicht sondern das Geschehen auch aus noch anderen Perspektiven geschildert.
Gut gelungen fand ich auch, dass jedes Kapitel mit einem Zitat oder ähnlichem begann, was meist einen Bezug zum Kapitelinhalt hatte bzw zum Buch allgemein.
Besonders gefallen hat mir das Ende, wo ich wirklich weinen musste, weil es einfach so schön war. Dann gab es sozusagen noch einen Anhang, in dem die Maximen der Schüler standen, die im Englischunterricht aufgestellt wurden. Die Idee dahinter fand ich wirklich schön und ziemlich gut gelungen, vor allem so zusammengefasst am Ende noch mal. Am Schönsten war aber einfach August Maxime, bei der ich immer noch Tränchen verdrücken muss.

...Schreibstil:
Der Schreibstil hat mir ziemlich gut gefallen, so der typische Jugendbuchstil. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, aber es war nicht so anspruchsvoll geschrieben, und deshalb ließ es sich ziemlich leicht und schnell lesen und wurde auch nicht langweilig. Einzig die Erklärung zur Krankheit von August waren komplizierter, aber das ist auch ein schwieriges Thema, also sei das verziehen.

...Charaktere:
Das ganze Buch voller besonders ausgearbeiteter Charaktere, allen voran August. Bei ihm war es wirklich toll zu sehen, wie er sich entwickelt hat im Laufe der Geschichte, aber auch mit welchen Problemen und Sorgen er zu kämpfen hat in seiner Situation. Er ist mir auch wirklich ziemlich ans Herz gewachsen. Die Geschichte lebt einfach von ihm und seinem Leben.
Aber auch die anderen Personen fand ich wirklich fabelhaft und ich konnte mich super in sie hineinversetzen, zu mal die Meisten sogar eine eigene Perspektive haben. Schön auch zu sehen, wie sich die Anderen im Laufe verändert haben, in ihrem Verhalten und auch August gegenüber.

Zitate:
"Ich wünschte, jeder Tag wäre Halloween. Wir könnten alle immerzu Masken tragen. Dann könnten wir uns in Ruhe kennenlernen, bevor wir zu sehen kriegen, wie wir unter den Masken aussehen." (S. 80)

"Manchmal meint man etwas nicht böse und verletzt trotzdem jemanden." (S. 151)

"Heißt das nicht, dass das Universum eine einzige, riesige Lotterie ist? Du kaufst ein Los, wenn du zur Welt kommst. Und dann ist es reiner Zufall, ob es ein gutes oder ein schlechtes Los ist. Es ist alles bloß Glück." (S. 220)

"Um jemanden zu lieben, braucht man keine Augen, nicht wahr? Man fühlt es einfach im Inneren. So ist es im Himmel. Da gibt es nur Liebe, und niemand vergisst diejenigen, die er liebt." (S. 244)


Fazit:
So ein wundervolles Buch über ein ziemlich berührendes aber auch schockierendes Thema! Es konnte mich schon nach wenigen Seiten fesseln und begeistert mich noch weit über das Ende hinaus. Hier hat wirklich alles gestimmt - der einfache Schreibstil, die Idee, die Intention dahinter, die Umsetzung und allen voran die Charaktere.
Ich empfehle dieses Buch wirklich jedem, egal ob jung oder alt. Ich bin fest davon überzeugt, dass es euch im Nachhinein gefallen wird, von diesem tapferen Jungen und seiner außergewöhnlichen Krankheit gelesen zu haben.